Florian
Kronbichler


Die Toponomastikfrage bei Regionenminister Graziano Delrio

Was ich heute sagen werde? Stadt (Rom besonders) und Land liegen noch im Gravitationsfeld von Ferragosto, die Nachrichtenlage ist entsprechend dünn, so verwundert es nicht, dass mich rundum die Redaktionen anrufen und wissen wollen, was ich heute Nachmittag dem Regionenminister Graziano Delrio sagen werde. Manche fragen gar, warum ich denn überhaupt zum Minister ginge, da die Toponomastik-Frage seit dem Bozner Treffen Anfang August eh schon so gut (äh, schlecht) wie geritzt sei.
Dass sie es nicht ist, das beweist die Polemik, die jetzt italienweit um dieses Thema wieder aufflammt. Die Toponomastikfrage ist n i c h t gelöst. Die Geheimdiplomatie SVP-Rom erweist sich als Bumerang. Durnwalders Schlaumeierei und die kleinliche Erbsenzählerei – so viele Namen uns, so wenige euch – sind beleidigend für alle Südtiroler, gleich ob deutsch oder italienisch, und schaffen neuen Unfrieden. Die Frage der Orts- und Flurnamen gehört im Land gelöst. Unter den hier lebenden Menschen aller drei Sprachgruppen, so wie das Autonomiestatut es erlaubt, ja vorschreibt, und nicht in Hinterzimmer-Verhandlungen einer Partei mit Rom.
Auch das werde ich dem Minister sagen. Wie und was noch, darüber nachher. Ihr werdet verstehen, es ist unhöflich vorab über ein Gespräch zu sprechen. Das ist ein bisschen wie „offene Briefe“ zu schreiben. Wer einen „offenen Brief“ schreibt, hat in der Regel nicht vor, mit dem Adressaten ins Gespräch kommen. Ich bin auf 15 Uhr ins Regionenministerium geladen. Drum auf dann.

Florian Kronbichler

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