Olympia? Nein, danke!
An Bayern müssen wir uns ein Beispiel nehmen. Denn wenn wir uns keins nehmen, wird Bayern uns bald eine Lehre gewesen sein sein. So wie die Bevölkerung von München und der renommierten oberbayerischen Wintersportorte Garmisch-Partenkirchen, Ruhpolding und dem Berchtesgadener Land nein gesagt hat zu einer weiteren Winterolympiade bei ihnen dahoam, so darf auch die Stimmung in Südtirol eingeschätzt werden.
Die Menschen wollen erstens gefragt werden, wenn es um die Zukunft ihrer Heimat und ihres Geldes geht, und zweitens sind die sind mehr bereit, Großveranstaltungen für das zu nehmen, als was sie ihnen von Regierenden und Event-Funktionären vorgegaukelt werden. Sportveranstaltungen als Initiativen zur Förderung der Volksgesundheit darzustellen, ist als Lüge entlarvt. Sie dienen als Lockmittel oder Ausrede, je nachdem, für Geschäftemacher. Je prominenter die Veranstaltung, umso verlogener ihre erklärte Begründung. Olympische Spiele und Weltmeisterschaften sind vom größten Sportfest, als das sie uns verkauft werden, zum größten Verwirtschaftungsunternehmen geworden. Der Spitzensport ist zur Hilfsdisziplin für Spitzengeschäfte verkommen. Der Spitzensportler zu ihrem Werbeträger.
Die Menschen in Bayern haben das Falschspiel erkannt. Sie sind den Lockrufen der Sportlobbys nicht erlegen. Mit ihrem mehrheitlichen Nein zur Winterolympiade 2022 haben sie bewiesen, dass ihnen die Bewahrung ihres so schon gediegenen Wohlstandes lieber ist als alles zusätzlich belastende Wachstum.
Wer bei uns vor dem ungebändigten Wachstumswucher warnt, wird gern als Neinsager und Wirtschaftsfeind diffamiert. Das Anti-Olympiavotum von Bayern zeigt, dass dort die Menschen keine Scheu mehr haben, für fortschrittskritisch und widerständig gehalten zu werden. Diese Schneid ist auch uns Südtirolern zu wünschen, egal ob es gegen Airport Dolomiten, Schischaukel Sexten oder Tiefgaragen an den Bozner Talferpromenaden geht. Sich ein Beispiel an den Bayern zu nehmen, kann nicht charakterlos sein.
Florian Kronbichler