Für ein freies Mals
Lieber Johannes,
wir sollten uns nicht wundern, aber ist es unerträglich, wie hier versucht wird einzuschüchtern, was immer sich getraut, demokratische Grundrechte wahrzunehmen. Ich finde, es ist höchste Zeit, die Schikane öffentlich zu machen und zurückzuweisen. Hier wird gezielt ein Nervenkrieg eröffnet. Die Vorgangsweise hat System: den Kopf der Bewegung kriminalisieren, mit Schadenersatzdrohungen mürbe machen, die Basis verunsichern, schließlich die Initiative zum Abblasen reif-schießen.
Es reicht jetzt nicht mehr, euch still unserer Solidarität zu versichern, das Manöver muss öffentlich gemacht und zum Widerstand aufgerufen werden. Die Versammlungen werden dafür nicht reichen. Ihr werdet versuchen müssen, Rai und Zeitungen zu mobilisieren. Gut wäre es, wenn es gelänge, ein Schutzbündnis für Mals auf die Beine zu bringen. Darf ich mir ein bissl auch deinen Kopf zerbrechen?
Florian
Dies meine spontane Antwort auf den Hilfeschrei von Johannes Unterpertinger, dem Sprecher der Volksbefragungsinitiative „für ein pestizidfreies Mals“. Mals wird Anfang September die Volksbefragung durchführung. Die Gegner, die zahlreicher im Landhaus und in der Bauernbundzentrale in Bozen sitzen als in Mals selbst, sind inzwischen vom Argumentieren zum Einschüchtern übergegangen. Heute vormittag hat der Gerichtsvollzieher dem Verantwortlichen für die Volksinitiative, Johannes Unterpertinger, eine Klageschrift übergeben, die mehr Drohung als Mitteilung ist. So wie es aussieht, wird es bei der Volksbefragung nicht mehr nur um ein pestizid-freies Mals gehen, es geht um ein freies Mals schlechthin.
Florian Kronbichler