„Der Worte sind genug gewechselt“ – ab Freitag und bis zum 5. September wird abgestimmt. Mals wird seine Volksbefragung haben: Pestizidfreie Gemeinde ja oder nein?
Ja, natürlich. Der Obervinschger Hauptort, das kann jetzt schon gesagt werden, wird ein Exempel statuieren für die Zukunft von Demokratie und Landwirtschaft in Südtirol und darüber hinaus.
Gestern fand im Kulturhaus der Abschluss-Informationsabend statt. Es war der 10. Informationsabend innerhalb der letzten 14 Tage. Der Ehrgeiz des Promotorenkomitees war es, in allen 10 Fraktionen der Gemeinde über Inhalt und Modus des Referendums zu informieren, sich der Diskussion mit Bürgerinnen und Bürgern zu stellen. Dass fast ausschließlich nur Befürworter eines pestizidfreien Mals zu den Abenden kamen, ist dem Boykott durch die Landesleitung des Bauernbundes zu klagen.
Bei der Abschlussversammlung gestern Abend in Mals selber stellte sich der Diskussion immerhin Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler höchstselbst. Schuler, selber Obstbauer in Plaus, gewann den vollen Saal nicht für sich, vermutlich keinen einzigen darin, doch wurde ihm Respekt gezollt allein dafür, dass er sich stellte.
Eine kleine persönliche Eitelkeit: Zu Anfang der Versammlung erklärte Johannes Pertinger, Sprecher des Antipestizid-Promotorenkomitees, er habe vier Personen bzw. Institutionen namentlich zu danken: den Carabinieri von Mals, dem Bürgermeister, den Kollegen vom Promotorenkomitee und – dem Florian Kronbichler.
Mir sei es, wegen meiner Interventionen bei der Regierungskommissarin, „zu verdanken, dass die Volksabstimmung für eine pestizidfreie Gemeinde Mals doch stattfinden kann“.
Wenn’s ein Fünkelchen wahr ist, – mich freut’s.

Florian Kronbichler