Florian
Kronbichler


Liebe Initiative fürs Krankenhaus Innichen!

Als ich ein Kind war und es bei jemandem in der Bekanntschaft kein Mittel mehr gab, hieß es: „wenn halt der Innichner noch weiter weiß“. Bis herab in den Brunecker Raum hieß es so, und wer weiß, wahrscheinlich noch weit darüber hinaus.„Der Innichner” war der Arzt von Innichen und wurde auch „Spitaler“ genannt. Weil der Ruf dieses Spitalers so überörtlich groß war und es sonst im Pustertal niemand mit einem solchen Namen gab, war ich und waren wohl die meisten Pustertaler des festen Glaubens, den Doktor dort hießen sie Spitaler, weil er eben im Spital arbeitete. Das Spital – der Spitaler, logisch.
Erst viel später erfuhr ich, dass hinter dem verehrten, im Volksglauben fast allheilenden „Spitaler“ der Träger eines schlichten Familiennamens steckte: Fritz Spitaler, gebürtiger aus dem Überetsch, wo die Spitalers wachsen zahlreich wie im Pustertal die Rüben und kein Mensch dabei mehr an ein Spital denkt. Eine Enttäuschung!
Das Innichner Spital hatte seinen Spitaler, so war das. Wer es besser weiß, sagt sogar, zuerst war der Spitaler (geboren 1909, gestorben 1994), und weil der war, bekam Innichen sein Krankenhaus. Das war vor bald 50 Jahren, Südtirol war noch nicht so reich wie heute, wahrscheinlich deswegen konnte es sich ein Spital wie Innichen leisten. Jetzt macht es zu. Wir sind zu reich. Ich sah mir am Computer die Mahnwache von gestern Abend an. Man muss schon einen starken Glauben haben, um dabei nicht an Begräbnis zu denken. Das Spital stirbt nicht, es wird gestorben. Ich kann den Innichnern nur neue „Spitaler“ wünschen. Einen, viele, alles Spitaler! Aber woher – wenn das Land mit seinem Euthanasieprogramm bei der Kinderabteilung beginn?.
Innichnerinnen und Innichner, ich bin für euch!

Florian Kronbichler

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