Florian
Kronbichler


Gesundwirtschaft

Zentralisiert oder nahe bei den Menschen? Eine Kathedrale oder viele Kapellen? Einheitssystem oder Vielfalt? Flughafen Bozen oder Krankenhäuser? … Innichen, Sterzing, Schlanders – Südtirol steht an einem Scheideweg, und Politik muss wieder tun, was ihre Aufgabe wäre: entscheiden. Entweder-oder.
Die Menschen verstehen, dass gespart werden muss. Und sie sagen, wo und wo nicht. Die Kundgebungen vor den Spitälern in Innichen und in Sterzing sind Willenskundgebungen, deutlich wie Wahlen – mindestens. Wenn ganze Täler für „ihr“ Spital demonstrieren, dann ist das „Volkes Wille“. Und eine verantwortungsvolle Politik wird ihn respektieren. Wenn dann dieses Volk auch noch Alternativen aufzeigt: spart dort, und nicht hier!, sollte die Politik das als Hilfe annehmen. Ihr Spital brauchen die Wipptaler, brauchen die Oberpustertaler, den Flughafen Bozen – fragt sie! – glauben nicht einmal die Bozner zu brauchen.
Ach, wenn in der Politik und wenn bei den Gescheiten der Wirtschaft sich doch die Einsicht durchsetzen würde, dass ein funktionierendes Krankenhaus nicht nur eine Sozialeinrichtung, sondern dass es ein hoch profitables Wirtschaftsunternehmen ist: mit guten Arbeitsplätzen, bürgernaher Dienstleistung, vielfachen Multiplikator-Effekten, dazu identitätsstiftend, tourismusfördernd, mehr und besser als jede andere Initiative, die ebenso öffentlich gefördert werden müsste.
Wer das Spital in Innichen, in Sterzing oder in Schlanders totspart, wird morgen dort Sozialprogramme zahlen müssen.

Florian Kronbichler

Auf Facebook diskutieren


Flor now
Facebook Link