Frau Präsidentin
Treffen mit Ulrike Lunacek, heute mittag in der Universität „Roma tre“, in Rom bekannter – und beliebter! – unter „Ex-mattatoio“. Ja, der alte, aufgelassene und inzwischen zu Universitäts-Aulen und Laboratorien umgerüstete alte Schlachthof der Stadt. Ein Juwel von Industrie-Architektur.
Aber Lunacek. Ulrike Lunacek ist die österreichische Spitzengrüne im Europaparlament. Und dort ist sie auch Spitze. Sie ist eine Vizepräsidentin des Parlaments, eine von mehreren, gewiss, aber eine höhere politische Charce hat Österreich noch nie gehabt. Lunacek war zum europäischen Anti-Diskriminierungskongress nach Rom gekommen. Wir hatten uns schon seit einer Weile verabredet. Ich bin für unsere Kammerfraktion der Verbindungsmann zu Europa, zu den deutschen Grünen, Sozialdemokraten und Linken zumal.
Die atmosphärischen Bedingungen im Wortsinn waren umgekehrt proportional zu jenen im übertragenen Sinn. Wir verstanden uns prächtig und hatten einander viel zu erzählen. Aber das Wetter war schlecht. Regenbomben-Alarm, Schulen geschlossen … Gemessen an den Prognosen war freilich alles sehr harmlos. Der Verkehr war ausnahmsweise flüssig. Der Aufruf, dass daheim bleiben soll, wer immer kann, wurde offenbar befolgt.
Nächste Woche kommt Bundespräsident Heinz Fischer nach Rom. Bin eingeladen. Im Gegensatz zu heute bei EU–Parlamentsvizepräsidentin Lunacek freilich nicht exklusiv.
Florian Kronbichler