Florian
Kronbichler


Von Grünen, ANPI und VKE

Ein gedrängtes politisches Samstag-Programm gestern. Vormittag die Landesversammlung der Grünen. Anschließend die Begehung – mit Stadtarchivar Hannes Obermair – des Siegesdenkmal-Museums. Nachmittag die Versammlung mit Neuwahl der Südtiroler Sektion der Nationalen Partisanenvereinigung ANPI. Wir verabschiedeten den Vater und Jahrzehnte langen Präsidenten Leonello Bertoldi aus seinem Amt. Am Abend im Museion 40-Jahrfeier des VKE.
Der VKE hatte von mir ein Kurzreferat erbeten unter dem Titel: „Der VKE von außen gesehen“. Ich sagte dazu unter anderem:
Ich höre heute weniger vom VKE. Ist möglich, dass es an mir liegt? Oder ist der VKE einfach ein solider, effizienter, selbstverständlicher, nicht mehr wegzudenkender Teil des Südtiroler Dienstleistungsbetriebs geworden? So wie die Jugenddienste, die Patronate, ja selbst die einst so alternative Hochschülerschaft geworden sind?
Auch dem VKE stellt sich die Frage, wie weit er noch eine Bewegung von unten ist oder schon ausführender Handlanger der Obrigkeit. Es ist Fluch und Segen des VKE: Ist er der Garant des Guten, oder ist er die Verhinderung des Besseren?
Alles zusammen jedoch ein großes Lob dem VKE: Ich kenne keinen Großverein, der die Gratwanderung zwischen Regierung und Opposition, zwischen Erneuerer und Bewahrer, so souverän und so erfolgreich hingekriegt hat. Kein Verein ist in den letzten 40 Jahren mehr und vielseitiger umworben und – muss ich sagen: nicht vereinnahmt worden. Welche politische Bewegung hat Gertrud Oberrauch nicht umworben? Sie wäre auf jeder Liste gewählt worden. Sie ist dem Liebeswerben nie erlegen.

Florian Kronbichler

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