Römische Zweiklassen-Politik
Heute kommt der Südtiroler Widerstand nach Rom: Die Bürgermeister der gefährdeten Krankenhäuser von Sterzing, Innichen und Schlanders wollen Information aus erster Hand und den Verantwortlichen der italienischen Gesundheitspolitik ihren Standpunkt von der Spitäler-Rationierung darlegen.
Es wird für sie leider ein Treffen am Katzentisch werden. Die drei und ihre Gefolgsleute werden von Beamten des Gesundheitsministeriums abgefunden werden, und was bezeichnend ist: zu ihrer „Betreuung“ wird sich auch nicht die erste SVP-Garde hergeben, kein Karl Zeller und Alfreider, sondern Plangger und Gebhard, also die Parlamentarier fürs Kleine.
So weit, so erklärlich. Die Zweiklassen-Politik hat aber einen schäbigen SVP-internen Hintergrund. Freilich wollten die Bürgermeister zu Gesundheitsministerin Lorenzin persönlich. Diese wurde aber, auf Betreiben von Landesrätin Stocker, der Spitäler-Säubererin, und mit Hilfe ihres römischen Drahtziehers Senator Zeller, vorgewarnt und abgefangen. Sie sollte die Bürgermeister-Delegation nicht empfangen. Empfangen soll sie in den nächsten Tagen Madame Stocker.
Soviel, um zu verstehen, wie zur Rettung der kleinen Krankenhäuser zwischen Bozen und Rom „zusammengearbeitet“ wird.
Florian Kronbichler