Florian
Kronbichler


Bleib standhaft, Mals!

Wollen wir auf den gesunden Menschenverstand der Malser Gemeinderäte hoffen! Heute und morgen stimmen sie über Aufnahme oder Nicht-Aufnahme in die Gemeindeordnung des inzwischen europaweit bekannten Sieges des Anti-Pestizid-Referendums vom vergangenen Herbst ab. Unter normalen Umständen wäre von einer normalen Ratifizierung eines Volksvotums zu sprechen.
Aber die Umstände in Mals sind offenbar nicht normal. Bürgermeister Ulrich Veith muss bis zuletzt bangen, ob er die erforderliche absolute Mehrheit seiner Räte zusammenbekommt. Es gebe Umfaller, ist aus Mals zu erfahren. Fragwürdige Krankmeldungen – nicht unähnlich jenen der 83,5 Prozent Stadtpolizisten von Rom in der Silvesternacht. Unsichere Kantonisten hätten über die Weihnachtsfeiertage Besuch von Pestizidfreunden und deren Referenzverbänden erhalten.
Könnte vom Gemeinderat zu Fall gebracht werden, was vom Volk auf direkt demokratische Weise gewollt wurde? Es wäre ein demokratiepolitisches Erdbeben, noch gewaltiger als der des Referendumsergebnisses von 75 Prozent ja bei 70 Prozent Beteiligung. Und Mals würde noch einmal in die europäischen Schlagzeilen kommen, wie und mehr als durch das Referendum, nur auf umgekehrte und sicher nicht positive Weise.
Ein Gemeinderat dementiert das Volk, das gesprochen hat? Die Revolution von oben. Das Wort dafür heißt Putsch. Aber seien wir zuversichtlich. Der Bürgermeister sagt, er habe „noch“ eine Stimme Mehrheit. Heute zumindest. Morgen hoffentlich auch.

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