Florian
Kronbichler


Nicht reden, fliegen!

 

Wieder Geld, Landesgeld, für die Flughafen-Bozen-Gesellschaft. Diesmal 2,7 Millionen Euro, um angrenzende Gründe zu kaufen. Hat nichts mit der Verlängerung der Start-Landepiste zu tun, beschwichtigt der Landeshauptmann. Sei nur eigentumsrechtliche Flurbereinigung auf Landesgrund. Man muss nicht Arno Kompatscher für einen „Lugenbeutl“ halten, um seiner neuesten Abwiegelung nicht mehr zu trauen.

Der Landeshauptmann war, als er noch Landeshauptmannkandidat war, ein bekennender Flughafen-, sagen wir nicht Gegner, aber –Zweifler gewesen. Inzwischen ist aus dem Zweifler, ich will nicht sagen, ein überzeugter, aber jedenfalls ein bekennender Befürworter geworden. Blöd für ihn, dass sich Wählerinnen und Wähler an sein gegebenes Wort erinnern: Es wird keinen Flughafen-Ausbau geben ohne Volksbefragung.

Zwischen gegebenem Wort und eigentlicher Absicht scheint sich der Landeshauptmann nun fürs effektivste Instrument der Macht entschieden zu haben: nicht reden, tun! Fakten schaffen!

Und wir? Haben wir schon resigniert und lassen ihn gewähren? Ich überlege fest, wie wir der Flughafen-Lobby noch in den Arm fallen könnten. Nur hartnäckig Zug fahren und unter keinen Umständen den Flieger nach Rom nehmen, wird à la longue ein zu privater Widerstand sein. Nur sich informieren auch: Ich lese nur von Regionalflughäfen, die nicht funktionieren, nicht genutzt werden, und reden wir nicht von sich rechnen. Den Flughafen Bozen ausbauen bedeutet, wider besseres Wissen in ein Dauerschuldenloch zu laufen.

Florian Kronbichler

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