Florian
Kronbichler


Auf der Flucht

Meine römische Woche begann und endet unter dem Eindruck der Flüchtlingstragödie im Mittelmeer. Dazu gab es Anträge, Anhörungen, Renzi-Auftritt im Parlament, Europarat-Beschlüsse und Kundgebungen. Jetzt bin ich auf der Fahrt nach Bozen. Dort besuche ich zusammen mit den Grünen-Landtagsabgeordneten das Auffanglager für Flüchtlinge (so endlich – in den nächsten Stunden – die Erlaubnis von Land und Regierungskommissariat eintrifft).
Gestern abend bin ich auf Bitte von Kammerpräsidentin Boldrini mit einer Abordnung afrikanischer (großteils malesischer) Asyl-Werber zusammengetroffen. Freilich ging mein Mandat nicht weiter, als wärmste Grüße auszurichten, mir die Anliegen anzuhören und die übliche „wohlwollende Interessenahme im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten“ zu versprechen.
Im Rahmen der interparlamentarischen Gruppe Italien-Deutschland, in der ich mitarbeite, wird in der kommenden Pfingstwoche (Ende Mai) eine Delegation des Deutschen Bundestags nach Italien kommen. Es gelang mir zu erreichen, dass diese Tagung zur Gänze der Flüchtlings- und Einwanderungsproblematik gewidmet sein wird. Wir besuchen die Auffang-und Rückweisungslager auf Sizilien und im Latium, werden auch Rettungsboote besichtigen und abschließend in Rom Vorschläge unterbreiten.
Bei allen Initiativen ist es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass das Flüchtlingsproblem in Italien nicht nur eines in seinem Süden ist, wo die Flüchtlinge ankommen, sondern auch, wenn auch geringeres, eines im Norden, am Brenner, wo die Flüchtlinge aus Italien hinaus wollen. Das wird in Rom und bei den Behörden kaum wahrgenommen.

Florian Kronbichler

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