Florian
Kronbichler


Bauern reden auf Stallwies


Eine Buchvorstellung ist nicht immer nur die Vorstellung eines Buches. Manchmal schaut dabei auch etwas Nützliches heraus. So wie diesen Samstag auf Stallwies in Martell. Ich stellte auf diesem angeblich (laut Heimatkundler Josef Rampold) höchsten Kornhof der Alpen (1956 m.) mein Bergbauernbuch “Die Kunst, von oben zu leben” vor.
Die Idee dazu kam von unserem Schlanderer Freund Heiner Zoderer. Offiziell geladen hatte dann die Ortsgruppe Martell des Bauernbundes. Gekommen waren, außer einer erfreulich üppigen Gruppe Vinschger Bäuerinnen und Bauern, der Landesrat für Landwirtschaft, Arnold Schuler, der Bauernbund-Bezirksobmann Raimund Brugger, die Bezirks- sowie die Ortsbäuerin, der Marteller Bürgermeister Georg Altstätter … Ich weiß nicht mehr, was für Bauernvertreter sonst noch. Nennen muss ich aber meinen Fotograf und Ko-Autor Christjan Ladurner, der mit Frau Lotta endlich auch einmal dabei war.
Ich wurde viel und unverdient gelobt. Das Schöne und Außerordentliche an dieser Buchvorstellung aber war, dass von der „Kunst“, Bergbauer zu sein, die Diskussion (bravourös animiert von Heiner Zoderer) bald überging zur „Sorge, wie“ Bergbauer zu bleiben. Die Vinschger Bauern zeigten keinerlei Scheu. Sie stellten ihrem Landesrat sehr konkrete Fragen und die entsprechenden Forderungen dazu. Der Landesrat seinerseits, unterstützt von seiner Frau, zeigte sich auch gut aufgelegt. Das eine und andere Versprechen auch zu halten, dürfte ihm noch manches Kopfzerbrechen bereiten.
Zwei Stunden diskutierten wir auf der Terrasse über: Welche Zukunft für welche Berglandwirtschaft? Auf fast 2.000 Meter Höhe im Freien bei frischem Wasser. Anschließend lud die Familie Stricker zu einer Marende in die geheizte Stube.

Florian Kronbichler

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