Wenn der Flughafen wirklich so ausgebaut wird, wie es die Landesregierung vorschlägt, sind Gesundheits- und Umweltschäden ebenso wie eine weitere finanzielle Katastrophe für die öffentliche Hand vorprogrammiert. Den Preis dafür bezahlen werden in jedem Fall die Bürgerinnen und Bürger. Die Grünen haben heute ihr Dossier präsentiert, das ihr Nein zum Flughafengesetz Kompatschers und zum Ausbau des Flughafens erläutert.
Ein Vergleich mit den vorausgegangenen Masterplänen hat gezeigt, dass das Flughafenkonzept, das von der Landesregierung verabschiedet wurde, einen großen Quantitätssprung im Vergleich zu den früheren Plänen macht. Konkret heißt das: mehr Flüge, mehr Flugzeuge und eine längere Piste. Es handelt sich um ein Konzept, das ausschließlich auf ökonomischem Kalkül basiert. Die Gesundheit der Bevölkerung und die Umwelt werden mit keinem Wort erwähnt.
Dies ist aber gravierend, befindet sich doch der Flughafen in der am dichtesten bevölkerten Gegend unseres Landes. Die Grünen zitieren Studien über europäische und amerikanische Flughäfen, welche die Schäden deutlich machen, die durch Lärm und Luftverschmutzung in der Umgebung von Flughäfen verursacht werden. Eingehende epidemiologische Untersuchungen haben ergeben, dass Flughäfen die Gesundheit der Umgebungsbevölkerung schädigen. Krankheitsbilder sind Bluthochdruck, Schlaganfall, Infarkte, Aufmerksamkeitsstörungen und Stress. Darüber hinaus ist das Flugzeug mit seinen Treibhausemissionen der Klimakiller Nummer eins.
Für die Wirtschaft hingegen, für die immer argumentiert wird, ist der Bozner Flughafen nur von geringer Bedeutung – nachzulesen in der Datensammlung der Grünen.
Die Kosten-Nutzen-Bilanz ist eindeutig: Der Flughafen wird Vorteile für wenige bringen. Die gesamte Bevölkerung aber muss einen hohen Preis dafür bezahlen, und das in einem Moment, in dem aus Spargründen Krankenhausabteilungen geschlossen werden.
Dass der Flughafen Bozen nie funktioniert hat, ist strukturellen Gründen zuzuschreiben: die Orographie, der eingeschränkte Benutzerkreis, die Konkurrenz mit Verona, Innsbruck und München sowie der steigende Vorteil von Zugverbindungen, um Ziele wie Rom zu erreichen.