Florian
Kronbichler


Schaels allgemeine Verunsicherung

“Mit ruhiger Hand” war einmal eine Formel für gutes Regieren und Verwalten. Seit die Südtiroler Gesundheitsverwaltung von einem Generaldirektor in der Person des Herrn Thomas Schael befehligt wird, scheint das Gegenteil zum Führungsstil erhoben worden zu sein. Jeden Tag was Neues. Wenn’s geht, morgen das Gegenteil gestern.
Vollstreckt wird mit „Papers“, Papieren aus der Generaldirektion. Laufend neue „Papers“, die sich lesen wie Erlasse, auch wenn sie nach erfolgtem Aufschrei unter den Adressaten, den Ärzten zumeist, von einer selber verunsicherten Landesrätin Stocker zu „Vorschlägen“ und zu „Diskussionsgrundlagen“ herabbeschwichtigt werden.
Die Liebe des Generaldirektors Schael zu „Papers“ verwundert nicht, wenn man sein Curriculum vitae gelesen und sich darin die Liste an „Veröffentlichungen“ angesehen hat. Der Manager ist überdurchschnittlich veröffentlichungsfreudig, und nicht alles muss man gelesen haben. Verständlich, dass unter den Ärzten, und in der Folge unter deren Patienten, also unter uns allen, „Verunsicherung“ entsteht.
Der Generaldirektor und seine Landesrätin dürften die einzigen sein, die sich darüber wundern. Nicht verständlich allerdings ist, dass Schael sich erlaubt, Ärzten und Sanitätsverwaltern zu verbieten, dass sie ihrer „Verunsicherung öffentlich Ausdruck verleihen.
Wenn sonst nichts, sein jüngst verhängter Maulkorb allein wäre Grund genug, dass die betroffenen Berufsgruppen ihre Rechte mit allen Mitteln verteidigen, die das Gesetz ihnen zugesteht. Dazu gehört der Streik. Es wird Zeit, dass die Landesregierung insgesamt sich fragt, wie viel Verunsicherung sie dem öffentlichen Gesundheitsdienst im Land noch zumutet.

Florian Kronbichler

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