Abgewatscht.
Liebe Tageszeitung, ich verstehe, dass ein vom großen Konkurrenzblatt einstweilen auf die Strafbank versetzter Senator Zeller für dich ein dankbarer Kommentator ist. In dieser Rolle darf er mich ruhig „verbal abwatschen“, wie du gern schreibst. Du solltest jedoch deiner Glaubwürdigkeit zuliebe, und ein bisschen auch aus Fairness mir gegenüber, ihm nicht auch noch die plattesten Plattitüden aus seinem Beschimpfungsarsenal durchgehen lassen.
Als Parlamentarier dem Parlamentarierkollegen sein Gehalt vorzurechnen und als Regierender dem Oppositionellen Nichtsnutzigkeit zu bescheinigen, ist eine Banalität, so alt, wie es Parlamente und eifersüchtelnde Parlamentarier darin gibt. Ja, ich verdiene gut, wenn auch weniger als jedes andere Mitglied des römischen Parlaments, weil ich am meisten von allen an meine Parteien abliefere (4.400 Euro). Und was das Arbeiten anlangt, ich … – aber lassen wir das!
Was schließlich das „Verdienst“ um die autonome Zukunft unserer Raiffeisenkassen betrifft: Es erfüllt mich mit ein bisschen Stolz, dass der einschlägig genehmigte Abänderungsantrag für alle Zeiten die Unterschriften der SVP-Kollegin Gebhard und von mir tragen wird. Und es freut mich auch, dass mir dazu von Vize-Finanzminister Morando und PD-Wirtschaftssprecher Gutgeld persönlich Anerkennung ausgedrückt wurde.
Wer dann von uns beiden mehr dafür „gearbeitet“ hat, – mein Gott! Von Napoleon soll der Ausspruch stammen: „Ich brauche nicht tüchtige Generäle, ich brauche Generäle mit Glück. Ich habe ein Talent zum Glück. Ist erlaubt, oder?
Florian Kronbichler