Florian
Kronbichler


Hurra, wir haben nichts zu sagen, hurra!

Die Angst vor einem flughafenfreien Südtirol artet in Panik aus. Anders ist die „Frohbotschaft“ nicht zu erklären, die Senator Hans Berger gestern aus Rom mitbrachte: Egal wie Südtirolerinnen und Südtiroler am 12. Juni abstimmen, ob ja oder nein, der Flughafen bleibt dennoch offen und geflogen wird weiterhin, denn das hat ihm der Generaldirektor der Luftfahrtbehörde (ENAC) schriftlich gegeben. Das Land dürfe den Flugbetrieb gar nicht einstellen. Es müsse den „Flugbetrieb weiter garantieren“. So als ob es einen „Flugbetrieb“ überhaupt gäbe. 

Also aus mit der Autonomie am Flughafen, und der Senator verbirgt seine Freude darüber nicht: „So läuft das Spiel nicht“, sagt er in unverhüllter Häme Richtung Volksbefragung. Es sei „das Ende der Märchenstunde gekommen“.
Die Panik der Flughafenbefürworter und ihre Angst vor dem Nein beim Referendum müssen total sein. Wortwahl und Tonfall des Senators sind Ausdruck dafür. Die SVP-Parlamentarier sind nie fad, wenn es um die Verkündigung „hart erkämpfter“ Autonomierechte geht. Triumphaler und ultimativer als jede Autonomie-Errungenschaft wird diesmal jedoch die Autonomielosigkeit am Flughafen verkündet. Egal, was Südtirol will, es muss geflogen werden – hurra, hurra! Nie war Autonomieverzicht süßer!

Florian Kronbichler

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