Florian
Kronbichler


Das Schlauchboot ist schuld

Ein Schlauchboot-Verkaufsverbot, um den Flüchtlingsstrom “in den Griff zu bekommen”? Aus der EU sollten keine Schlauchboote und keine Außenbord-Motoren mehr in die nordafrikanischen Staaten verkauft werden dürfen, besonders nicht nach Libyen. Es ist der neueste Hilflos-Voschlag Europas und auch der zynischste. Ich weiß nicht, wollen wir lachen, nachdem es zum Weinen schon bisher war. Wohlgemerkt: Nicht den Waffenexport wollen wir verbieten, nein, die Schlauchboote. Nicht das Töten, nein, das Retten. Denn jeder gerettete Bootsflüchtling brächte das „Boot“ der europäischen Binnenstaaten zum Überlaufen. Das ist die Botschaft.

Die Schamlosigkeit des österreichischen Schwätzers Kurz wird immer offenkundiger: Die Balkanroute habe er geschlossen, prahlt der Kurzi. Wer’s glaubt! Wir wissen, dass es unser aller Milliarden für die Türkei waren. Am afrikanischen Mittelmeerstrand gibt es leider keine Zuhälter-Staat à la Türkei, der uns das Flüchtlingsvolk gegen Geld vom Leib hielte. Libyen ist kein Staat. Den haben wir zerstört. Trotzdem insistiert der Kurzi, wir müssten die Mittelmeer-Route schließen. Er sagt, damit darauf nicht länger Menschen stürben. Wer’s glaubt! Er würde den Brenner schließen, droht er, wenn noch mehr aus dem Meer gerettete Menschen dort ankämen.
Deshalb: Keine Schlauchboote mehr exportieren! Und die so schon erbärmliche Afrika-Hilfe stornieren! Dann stirbt Afrika, und tote Afrikaner fliehen nicht mehr. Und Europa könnte den Schlauchboot-Export wieder aufnehmen. Der Waffenexport war ohnehin nie in Gefahr. Europa, uns graut vor dir.


Flor now
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