Florian
Kronbichler


St. Franziskus, vor Glyphosat: bewahre uns!

Laudato sì! Heut ist Franziskus-Tag (4. Oktober), Fest des Patrons für die Bewahrung der Schöpfung und somit eigentlich das Patrozinium der Grünen. Da ist es doch eine glückliche Fügung, dass mich an so einem Tag gleich zwei gute Umwelt-Nachrichten erreichen: Italien und Österreich werden morgen im europäischen Rat in Brüssel gegen den weiteren Einsatz von Glyphosat, dem weltweit verbreitetsten Herbizid stimmen. Dazu kommt Frankreich, das nein sagt, Deutschland dürfte sich enthalten, und somit kann das weiterhin unkritisch pestizidfreundliche Polen stimmen, wie es will. Es dürfte kein Votum für die Verlängerung (um 10 Jahre), wie von der Chemielobby um Monsanto und Bayer zustande kommen.

Für die Entscheidung Italiens, sich auf ein Nein zum Ackergift Glyphosat durchzuringen, gebührt das Verdienst dem Landwirtschaftsminister Maurizio Martina. Viel mehr als Umweltminister Gian Luca Galletti setzt Martina auf den ökologischen Umbau der Landwirtschaft.

Wörtlich sagte Landwirtschaftsminister Maurizio Martina gestern der Ansa: „Sono contrario al rinnovo dell’autorizzazione europea sul Glifosate. Le evidenze scientifiche e ambientali che abbiamo ci devono portare a proporre questa scelta i ambito europeo. L’Italia si deve confermarsi paese leader nell’agricoltura sostenibile“.

In Sachen Glyphosat habe ich vielleicht am hartnäckigsten von allen Parlamentariern die beiden Minister mit Anfragen und Beschlussanträgen bedrängt. Letzthin in guter Zusammenarbeit mit dem Kollegen Marco Busto von der Fünfsterne-Bewegung.

Minister Martina wird demnächst eine Delegation der Antipestizid-Aktivisten von Mals empfangen, dazu die pestizid-geplagte Kräuterbau-Familie Gluderer von Goldrain und Ägidius Wellenzohn, den Biobauer, dem die Apfelanlage mit Glyphosat vergiftet wurde. Fehlt nur, dass mich heute, Franziskustag!, auch noch der Termin für das Treffen der Vinschger Biobauern mit dem Minister mitgeteilt wird.

Foto: Giftige Anti-Giftdemonstration: Glyphosat-Brandschrift auf den Bozner Talferwiesen


Flor now
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