Florian
Kronbichler


Europarat für Minderheitensprachen

Schutz und Förderung der Minderheitensprachen. Dafür hat sich die parlamentarische Versammlung des Europarates diesen Dienstag in einer Resolution ausgesprochen. Parlamentarier der 47 Länder, die dem Europarat angehören, haben darin mehrheitlich eine Liste von Maßnahmen beschlossen, die in Südtirol zum Großteil längst verwirklicht sind, in vielen Ländern Europas jedoch weiterhin Wunschtraum sind, zum Teil von den jeweiligen Regierungen ihrenSprachminderheiten sogar militant verweigert werden.

Sowohl innerhalb des Ausschusses für Gleichheit und Nichtdiskriminierung als auch in der Fraktion der Sozialisten, Demokraten und Grünen sowie zuletzt vor der Vollversammlung hatte ich Gelegenheit, über das Modell Südtirol zu berichten. Ich unterließ es dabei nicht, auch auf einige fragwürdige Aspekte einzugehen, wie sie sich aus der Südtiroler Regelung im Lauf der Zeit ergeben haben.

Sprachschutz, führte ich aus, müsse selbstverständlich immer auch Gruppenschutz sein. Dabei sei jedoch stets darauf Acht zu nehmen, dass Gruppenschutz nicht auf Kosten von Persönlichkeitsrechten erfolgt. Das Verhältnis von Gruppenschutz und Individualschutz sei in der Südtiroler Regelung nicht immer befriedigend geregelt. Südtirol könne sehr wohl als Beispiel für den Schutz minderheitlicher Sprachen dienen, dies geschehe auch häufig. Seine Regelungen dürften allerdings nicht kopiert werden ohne kritische Beobachtung und allenfalls rechtzeitige Korrekturen von sehr wohl passierten Fehlentwicklungen.


Flor now
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