Lieber Herr Kompatscher!
Da Sie nun einmal Ihrem Einsager Karl Zeller erlegen sind und somit Ihren Traum von Autonomie per „Pakt mit dem Teufel“ verwirklichen wollen, erlaube ich mir, Ihnen zu sagen:
° Als gebildeter Mensch wissen Sie aus der Mythologie: Die Seele dem Teufel zu verkaufen, war zu keiner Zeit, um Ihre Lieblingsformel zu verwenden: „nachhaltig“. Es endete immer in der Katastrophe.
° Sie wissen, wer Sie gewählt hat und wozu; wie viele Grüne, wie viele Italiener, wie viele Empörte diesmal Ihrer Partei die Stimme gaben, nur Ihretwegen, damit Sie verhindern, was zu tun Sie sich jetzt anschicken.
° Sie kennen jene vielen stillen italienischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die ihr Ja zu Autonomie und friedlichem Zusammenleben mit dem Vertrauen in Ihre Person verbinden. Und genau diesen schlagen Sie jetzt die Tür ins Gesicht.
° Warum? Diese Menschen standen und stehen wacker zur Autonomie, haben Opfer dafür gebracht, und was haben sie jetzt davon? Den Spott. Sie laden ihre Gegner zu Tisch.
° Sie sind besessen von der Idee, Sie könnten unsere Autonomie mithilfe ihrer bisherigen Gegner in Südtirol und in Rom leichter reformieren als mit ihren redlichen Befürwortern im Land.
°Sagen Sie, was für Autonomie-Reform kann das sein, deren Preis die vorauseilende Unterwerfung vor der erklärt autonomiefeindlichen Zentralregierung ist? Es wird eine fremdbestimmte, krämerisch erkaufte Reform sein. Die Gefälligkeitskoalition mit Rechts-rechts ist der Judaslohn dafür. Die 30 Silberlinge sind schon überwiesen.
° Geben Sie Acht, dass Autonomie nicht zum Schimpfwort wird. Kümmern Sie sich um die Demokratie darin, und lassen Sie sich Ihre Landesregierung nicht von den „Dolomiten“ diktieren!
° Und bitte nicht länger so dreinschauen wie: „Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut“. (Karl Valentin. Ihnen, lieber Landeshauptmann, zugeeignet.)