Florian
Kronbichler


Weil es uns gut geht

„No news, best news.“ Das war, bevor „Öffentlichkeitsarbeit“ zum Pflichtfach wurde, die Devise eines jeden gut gehenden Betriebs. Viel in den Schlagzeilen zu sein, galt als Verdacht erregend. Oder volkstümlicher gesagt: „Wenn man nichts hört, wird sich schon nichts fehlen.“

So gesehen geht’s Südtirol gut, und der Auftritt des Landeshauptmannes heute mittag am Sitz der Auslandpresse in Rom war der Beweis dafür: Einen Gutteil des Publikums hatte Kompatscher selber mitgebracht; Landespressejournalisten, Partikulare, Mitarbeiterinnen; die Rai-Südtirol-Korrespondentin, einige Südtiroler und Südtirol-Liebhaber waren gekommen. Wirklich „Ausland-Presse“ war wenig da.

Ganz wie zum Beweis: Südtirol ist momentan kein internationales Problem. Nicht einmal mehr der Brenner. Dieser und seine immer wieder angedrohte Schließung waren nämlich das Hauptthema, mit dem Gastgeber Tobias Piller, Rom-Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und gegenwärtig Präsident der Auslandpresse seine Zunft anlocken wollte. Vielleicht war es, zu Mittag um 12, dem einen und anderen Journalisten einfach zu heiß. Dies und dass andere Gebiete den Auslandjournalisten momentan heißere Nachrichten liefern als Südtirol, mag ein weiterer Grund fürs geringe Interesse an uns gewesen sein.

Es geht dem Land nämlich gut, und der Brenner, bis ins Frühjahr hinein ein international medialer Dauerbrenner, ist auch merklich abgekühlt. Über diese beiden Tatsachen sprachen und freuten sich ausgiebig Landeshauptmann Kompatscher und Unternehmerverbandspräsident Stefan Pan. Südtirol prosperiere, es herrsche Frieden und am Brenner Gott sei Dank wieder Ruh. Mehr hatten sie nicht zu sagen. No news, best news.

Florian Kronbichler

 

 

 


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